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Die Predigt vom 31.08. zum Anhören
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Die Predigt vom 31. August (Waldgottesdienst in Reimsershausen)

Liebe Gemeinde,

der heutige Predigttext gleich zu Beginn, Lukas 18,9-14:

 Jesus erzählte ein weiteres Gleichnis. Er wandte sich damit besonders an die Menschen, die selbstgerecht sind und auf andere herabsehen:

»Zwei Männer gingen hinauf in den Tempel, um zu beten. Der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zolleinnehmer. Selbstsicher stand der Pharisäer dort und betete: ›Ich danke dir, Gott, dass ich nicht so bin wie andere Leute: kein Räuber, kein Betrüger, kein Ehebrecher und auch nicht wie dieser Zolleinnehmer da hinten. Ich faste zwei Tage in der Woche und gebe von allen meinen Einkünften den zehnten Teil für dich.‹

Der Zolleinnehmer dagegen blieb verlegen am Eingang stehen und wagte es nicht einmal aufzusehen. Schuldbewusst betete er: ›Gott, sei mir gnädig und vergib mir, ich weiß, dass ich ein Sünder bin!‹

Ihr könnt sicher sein, dieser Mann ging von seiner Schuld befreit nach Hause, nicht aber der Pharisäer. Denn wer sich selbst ehrt, wird gedemütigt werden; aber wer sich selbst erniedrigt, wird geehrt werden.«

 

Schnell ist man am Schimpfen über diesen Pharisäer, oder, liebe Gemeinde? Wie kann der so beten? Wie kann der so auf den Zolleinnehmer herabschauen, und das auch noch vor Gott? Unsympathischer Typ, selbstverliebt, selbstgerecht. Also freiwillig zum Essen würde man ihn wohl nicht einladen wollen. Und wenn man bei ihm am Tisch landen würde wegen irgendeiner festgelegten Sitzordnung, wäre doch wohl der Abend gelaufen, bevor er überhaupt angefangen hat.

Ich habe dann mal nachgeschaut, was ich sonst so zum Thema „Selbstgerechtigkeit“ finde, auch in der Bibel, allerdings nicht in „unserer“ Bibel, sondern ich bin auf eine sog. „Karrierebibel“ gestoßen (deuten Sie da bitte nichts falsches hinein, so nach dem Motto: der Pfr. Hölscher liest schon Bücher über Karriere, der will bald Dekan oder sonst was werden). Diese Karrierebibel ist im Internet zu finden und auch wenn man keinerlei Interesse an einer Karriere hat, kann man problemlos darin lesen, u.a. eben das, was zum Thema Selbstgerechtigkeit in dort drinsteht:

„Manche Menschen sind so selbstgerecht und überheblich, dass es dem gesamten Umfeld auf die Nerven gehen. Selbstgefälligkeit ist nicht nur unbeliebt, sondern ein veritabler Karrierekiller und sorgt für zahlreiche Probleme im Job.“ Wenig später heißt es noch:

Selbstgefälligkeit ist für andere unangenehm, schadet den Betroffenen aber vor allem selbst…Es ist grob unhöflich, anderen ständig vorzuhalten, wie toll man selbst ist.“

Liebe Gemeinde,

jetzt könnte man sagen: Gut, haben wir doch alle verstanden, wissen wir doch selbst. Dafür brauchen wir die Bibel nicht und auch die „Karrierebibel nicht“. Lasst heute mal die Predigt kürzer halten, zeitnah das Amen sprechen und ein Lied mehr singen oder einfach früher mit Kaffee und Kuchen im Dorfgemeinschaftshaus starten.

 

Könnte man so machen, zweifelsohne, wäre aber schade - denn ich bin mir sicher, der Text hat uns weitaus mehr zu sagen. Weitaus mehr Dinge, die uns wirklich auch selbst betreffen. Es gibt nicht nur schwarz/weiß – diese wahre Aussage kennen viele und sie trifft sehr gut auf diesen Text zu.  Es gibt ganz viel dazwischen, und damit jetzt mal ehrlich: Wer betet heute so wie dieser Pharisäer? Wer dankt Gott dafür, dass er nicht ist wie andere?

Tendenziell eine kleine Minderheit, aber vermutlich, hoffentlich wirklich nicht viele Menschen. Aber fernab von Gebet, fernab von so einem Musterbeispiel der Selbstgefälligkeit, taucht so ein Verhalten doch, wie ich finde, immer wieder auf. Und dann eben sehr wohl bei vielen Menschen. Das geht ja schon los mit solchen Dingen wie: „Hast du das von den Meiers gehört? Die haben ihre Kinder ja gar nicht im Griff, ständig ist da lautes Geschrei zu hören und dann toben die Kinder auch noch sonntags draußen rum. Wie gut, dass wir nicht so sind. Bei uns beginnen die Kinder morgens mit zwei Stunden Puzzeln in Stille, mittags freuen sie sich auf den Familienspaziergang, um 18 gibt’s ein friedliches Abendessen und nach einer halben Stunde Fernsehzeit liegen die Kinder punkt 20 Uhr glücklich und zufrieden im Bett“

Das geht ja schon los mit solchen Dingen wie: „Hast du das von den Müllers gehört? Scheinbar ist die Frau mit dem einen Kind erstmal zu ihrer Mutter gezogen. Die soll ja sogar schon einen Anderen haben. Wie gut, dass wir nicht so sind.“

Das geht ja schon los mit solchen Dingen wie: „Mensch, die Käthe sitzt nur zu Hause. Die macht gar nix mehr. Sitzt nur noch vorm Fernseher und isst viel zu viel. Und wer zahlt dann letztlich die Krankenkosten? Wir alle. Kann doch nicht sein. Wie gut, dass wir nicht so sind. Darauf lasst uns singen Loben den Herren…“

Liebe Gemeinde, solche Sätze kommen einem vielleicht schon vertrauter vor. Hat man womöglich ähnlich schon gehört. Hat man vielleicht sogar ähnlich schon gesprochen. Und auf einmal ist dann dieser absolut selbstgerechte, unsympathische Pharisäer gar nicht mehr so weit weg, sondern ich erkenne mich in Ansätzen in ihm wieder. Nämlich immer dann, wenn ich nicht auf mich selbst schaue, mich um meine eigenen Probleme kümmere, sondern auf das Leben von Anderen schaue und meine, dieses von außen beurteilen zu können.

Oder immer dann, wenn ein gläubiger Mensch genau weiß, warum er in den Himmel kommt, aber der andere gläubige Mensch weit davon entfernt ist. Weil er angeblich den Glauben nicht ernst genug nehme und nicht richtig nach der Bibel lebe.

 

Auf einmal ist einem dieses Gleichnis viel näher als es einem lieb ist, und ich frage mich, wann bin ich eigentlich so wie dieser Pharisäer und wann bin ich eigentlich so wie dieser Zolleinnehmer? Wann trete ich vor Gott und bete: „Gott, sei mir gnädig und vergib mir, ich weiß, dass ich ein Sünder bin.“

Auch hier gibt es nicht nur schwarz und weiß. Wenn einer sein Leben lang mit dem Kopf gebeugt nach unten läuft, weil er sich für einen Sünder hält, der es nicht verdient den Blick zu heben, wäre das fatal. Aber sich einzugestehen und vor Gott zu bringen, dass ich immer wieder Vergebung brauche, das ist doch wohl alles andere als fatal.

Dieser Zolleinnehmer, der schaut nicht nach dem Pharisäer. Der schaut nicht nach links und rechts, der traut sich nicht mal in den Himmel aufzublicken, der schaut auf sich. Und erkennt, was er für Fehler gemacht hat. Und womöglich, dass sei auch gesagt, macht er sie sogar morgen wieder. Die Erkenntnis ist ja immer das eine, die Veränderung, die Umsetzung das Andere. Kennen auch nicht wenige: Am einen Tag wird Gott um Vergebung gebeten, weil man den Streit bereut, am nächsten Tag macht man die selben Fehler gleich wieder, die wieder mit zum Streit führen.

Deswegen bin ich immer wieder irritiert, wenn es über gläubige Menschen manchmal heißt: Das ist doch ein gläubiger Mensch, der müsste sich doch so und so verhalten. Die ist doch Mitglied im Kirchenvorstand, also die müsste das doch so und so machen. Und das ist doch der Pfarrer, also der wird sich doch wohl immer tadellos verhalten.

 

Liebe Gemeinde, all das ist eine Verdrehung der christlichen Verheißung. Wir sind nicht fehlerfrei, schuldlos, haben keine weiße Weste. Niemand von uns. Wären wir es, wozu wäre Christus dann für uns am Kreuz gestorben? Wir sind auch nicht nur schwarz/weiß, sondern in der Regel eben etwas dazwischen. Manchmal haben wir etwas von diesem Pharisäer, manchmal etwas von dem Zolleinnehmer und womöglich wird das sogar immer wieder so sein. Selbst wenn wir vielleocht heute nach dem Gottesdienst sagen: Ja, über Andere reden möchte ich nicht mehr. Zumindest nicht negativ und schon gar nicht im Gebet vor Gott. Und dann, in ein paar Tagen ertappt man sich womöglich doch wieder dabei.

Klar ist, dass wir uns an diesen Beiden ein Beispiel nehmen können – im negativen wie im positiven und versuchen mehr auf uns selbst zu schauen. Versuchen sich ehrlich einzugestehen, was man doch selbst im Leben schon verzapft hat und es ehrlich vor Gott bringt. Denn Gott, der möchte keine Selbstgerechtigkeit, sondern Ehrlichkeit. Ehrliches Bekennen. Damit darf jeder zu Gott kommen. Auch mit all dem, mit dem wir zu keinem anderen Menschen kommen können, weil man schnell doch nur verurteil wird. Im Gegensatz dazu Gott, der nicht verurteilt, sondern verspricht:

„Ihr könnt sicher sein, dieser Mann ging von seiner Schuld befreit nach Hause, nicht aber der Pharisäer. Denn wer sich selbst ehrt, wird gedemütigt werden; aber wer sich selbst erniedrigt, wird geehrt werden.“

Amen.





Gottesdienst zur Jubelkonfirmation am Sonntag, 07.09.

Kirchvers                                    10:00 (Pfr. Hölscher)

 

Gottesdienste am Sonntag, 14.09.

Altenvers                                     10:00 (Feier der Goldenen Konfirmation Altenvers, Pfr. Hölscher)

Kirchvers                                    10:45 (Lektorin Schlickeiser)

 

Gemeinsamer Gottesdienst des Großkirchspiels zur Begrüßung der neuen Konfis am Sonntag, 21.09.

Lohra                                           10:00 (Pfrn. Schulze und Pfr. Hölscher)

 

Gottesdienste am Sonntag, 28.09.

Rodenhausen                            09:30 (Feier des Erntedankfestes mit Abendmahl, Pfr. Hölscher)

Kirchvers                                    10:45 (mit Taufe, Pfr. Hölscher)

 

Gottesdienst für Groß und Klein mit dem ev. Kindergarten Kirchvers am Sonntag, 05.10.

Kirchvers                                    10:45 (im Anschluss Essen und Trinken, Pfr. Hölscher)

 

Gottesdienste am Sonntag, 12.10.

Rollshausen                               09:30 

Kirchvers                                    10:45 (Lektorin Schlickeiser)


Kindergottesdienst jeden ersten und dritten Sonntag im Monat in Rodenhausen. Treff um 10:00 Uhr vorm DGH.

In Weipoltshausen jeden ersten, dritten und fünften Sonntag im Monat um 10:30 Uhr in der Kirche.


Posaunenchor dienstags um 19:30 in Weipoltshausen (DGH).


Bastel- und Handarbeitskreis  am Donnerstag, 04.09. um 19:00 Uhr in Rodenhausen (DGH).


Bibelgesprächskreis am Dienstag, 30.09. um 19:00 Uhr in Weipoltshausen (Kirche).


Frauenkreis am Donnerstag, 25.09. um 15:00 Uhr in Altenvers (Kirche)


Kirchencafé am Mittwoch, 10.09. um 15:00 Uhr in Weipoltshausen (DGH). Gast: Anneliese Müller, Thema: Kaffee.