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Die Predigt vom 30. März (Vierter Sonntag der Passionszeit, Sonntag Lätare)

„Der ist dumm wie Brot“

Liebe Gemeinde, keine schöne Redewendung, die sich da in unsere Sprache eingeschlichen hat.

Nicht schön für den, über den das gesagt wird.

Auch nicht schön für den, der das abwertend über einen anderen Menschen sagt.

Nicht schön fürs Brot. Denn warum ist Brot dumm? Ganz locker könnte man fragen: Ist das Schnitzel denn schlauer oder die Torte oder die Zucchini oder die Tafel Schokolade?

Der ist dumm wie Schokolade sagt schließlich kein Mensch.

 

„Der ist dumm wie Brot“ – eine selten unsinnige Redewendung. Erst recht in Zeiten, in denen wieder mehr Menschen ihr Brot selber backen. Das, was früher in den Backhäusern der Dörfer selbstverständlich war, geschieht nun immer öfter wieder am heimischen Ofen. Weil einem die Preise beim Bäcker zu teuer sind oder es einem nicht so schmeckt oder manch gekauftes Brot nach zwei Tagen schon schmeckt wie von vor zwei Wochen.

Das eigene Brotbacken steht wieder höher im Kurs. Und vielleicht ja auch das, was Jesus uns von sich und übers Brot im heutigen Predigttext erzählt. Ich lesen den Predigttext aus Johannes 6,47-51:

Jesus spricht: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.

 

Liebe Gemeinde,

spätestens jetzt erübrigt sich wohl diese Redewendung „Dumm wie Brot“. Jesus beschreibt sich selbst als das Brot des Lebens. Zudem sagt er: Wer glaubt, hat das ewige Leben. Brot und Leben hängen hier also ganz deutlich zusammen. Die Wichtigkeit wird klar gemacht. Nicht grundlos beten wir im Vaterunser: „Unser tägliches Brot gib uns heute.“

„Ich bin das Brot des Lebens“, sagt Jesus. Wenn wir bedenken, das Brot als Grundnahrungsmittel gilt, erahnen wir noch stärker, was Jesus uns damit sagen möchte.

Schule ohne Pausenbrot – unvorstellbar.

Eine leckere gebratene Wurst ohne Brot oder Brötchen – schmeckt nicht, mir zumindest nicht.

Eine schöne Käseplatte ohne ein bisschen Brot dazu – auch nicht mehr so lecker.

Und um dann bei dieser Parallele zu bleiben: Leben ohne Jesus Christus? Leben ohne Glauben an Gott? Würde da nicht Wesentliches fehlen? Würde da nicht die Grundlage fehlen?

Da stellt sich dann die Frage: Ist Jesus für uns wirklich das Brot des Lebens? Grundnahrungsmittel unseres Lebens? Der, ohne den es nicht geht?

 

Ehrlich können wir uns fragen, liebe Gemeinde: Was ist für mich Brot des Lebens?

Was ist es, ohne dass ich mir mein Leben kaum vorstellen kann?

Die Beziehungen zu anderen Menschen? Die Familie? Die Hobbys?

Sicherlich alles absolut wichtige, das Leben ausmachende und prägende Dinge. Sicherlich wäre das Leben leerer ohne sie, es würden ganz wichtige, elementare Dinge fehlen.

Wer keine ihm nahestehenden Menschen hat, wer keine Hobbys hat, keine Interessen hat, keine Leidenschaften hat, dem fehlt in der Regel Wesentliches.

 

Wir wissen aber auch, liebe Gemeinde: All diese Dinge sind vergänglich. Von Menschen müssen wir Abschied nehmen. Manchmal werden wir verlassen, trotz schöner Jahre zuvor. Manchmal streikt auf einmal die Gesundheit und manche Hobbys können nicht mehr ausgeübt werden wie zuvor. Der Fußballbverein, für den man viel Zeit investiert und den man zu Heim- und Auswärtsspielen begleitet, für den man fast alles gibt – so schön so eine Leidenschaft ist, aber was kann der für mich tun, wenn ich mit einer schweren Krankheitsdiagnose konfrontiert werde?

Oder wir werden älter und merken, manches geht einfach nicht mehr. Wir spüren: die Jahre, die uns auf Erden bleiben, werden immer weniger. Fragen werden drängender: Wie blicke ich zurück aufs bisherige Leben? Was will ich noch machen mit der Zeit, die mir bleibt?

Leben ändert sich. Das Leben hier auf Erden ist wechselhaft.  Und haben wir den Blick zu sehr nur darauf und zu sehr nur auf weltlichen Dingen, kann es besonders schmerzhaft werden. Wenn Menschen, Dinge, Interessen wegbrechen.

Worauf vertrauen wir dann? Was gibt uns dann Halt?

 

Jesus weist in gewisser Weise darauf hin, wenn er an die Väter in der Wüste erinnert. Die jeweils nur für einen Tag Brot sammeln sollten. Brot, Manna, das vom Himmel fällt. Gott lässt es sozusagen hinabregnen. Und die natürliche, menschliche Reaktion ist klar: Tüten, Körbe voll machen. Manche haben das versucht, was Menschen auch heute versuchen: Auf Vorrat sammeln. Dinge langfristig planen. Organisieren. Vorausschauend, wie man so schön sagt.

Die Bitte um das tägliche Brot im Vaterunser lässt auch da etwas vom Gaspedal treten: „Unser tägliches Brot gib uns heute“. Das Volk, das durch die Wüste wanderte, bekommt vierzig Jahre lang dieses Brot zu essen. Jeden Tag aufs Neue von Gott geschenkt. Voraussetzung sollte sein: Gott zu vertrauen, dass er ihnen dieses Brot gibt. Dass sie sich auf Gott verlassen können.

Und wenn wir das Ernst nehmen, mal nur für den jeweiligen Tag denken, lässt sich fragen: „Ist Jesus heute unser Brot?“ (Also ist mit einem s, sie wissen schon – nicht isst von wegen Jesus isst unser Brot weg…)

Ist er sozusagen Grundnahrungsmittel? Ist meine Beziehung zu ihm Grundnahrung für den weiteren Tagesverlauf? Denn darum geht es doch letztlich Jesus. Nicht aus Eigeninteresse, sondern wegen uns.  Weil er weiß, was schnell passieren kann, wenn wir andere Dinge immer wieder als wichtiger einstufen und der Beziehung zu Gott eher eine Nebenrolle zukommen lassen. So ungefähr als Beigabe. Als Sahnehäubchen für manche Tage. Als etwas, was man sich nur manchmal, an besonderen Tagen, gönnt.

Jesus sagt: Ich bin das Brot des Lebens. Etwas für jeden Tag. Und dieses Brot hilft nicht nur im Hier und Jetzt. Im Leben hier auf Erden, sondern er sagt ganz klar:

Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch – für das Leben der Welt.

 

Wie sehr das helfen kann, habe ich erst diese Woche wieder erlebt. Eine Frau um die 90. Da weiß man, dass die gelebten Jahre auf Erde weit mehr sind als die Zeit, die noch vor einem liegt. Eine Frau, die schon vor langer Zeit Jesus als ihr Brot des Lebens angenommen hat.

Die Frau strahlt eine Zufriedenheit, eine Ausgeglichenheit, eine Ruhe aus, weil sie weiß, was sie einst erwarten wird. Wenn ihr irdisches Leben endet: Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.

 

Liebe Gemeinde,

heute feiern wir den Sonntag Lätare, den vierten Sonntag der Passionszeit, sprich: knapp über die Hälfte der Passionszeit liegt hinter uns. Daher wird dieser Sonntag gern auch mal „Klein Ostern“ genannt. Es darf sich mal wieder gefreut werden. Ostern wird schon mal in den Blick genommen. Das geschieht hier, wenn wir hören: „Wer von diesem Brot ist, der wird leben in Ewigkeit.“

Rund um Ostern werden wir das im Abendmahl wieder tun. Brot des Lebens gemeinsam um den Altar herum essen. Bis dahin bleibt, sich immer wieder zu verorten: Ist wirklich Jesus Christus, ist wirklich meine Beziehung zu Gott, mein Grundnahrungsmittel?

Ansonsten kann es schnell so gehen wie einem Brot, das vor über 20 Jahren berühmt wurde: Bernd das Brot. Heutzutage eine Figur des Kinderkanals. Ein sprechendes Kastenweißbrot mit sehr kurzen Armen, meistens ziemlich schlecht gelaunt. Genervt, Trübsal blasend. 2004 wurde es gar mit dem Adolf Grimme Preis ausgezeichnet, weil es – ich zitiere – „das Recht auf schlechte Laune vertritt.“

Dieses Recht soll natürlich niemandem abgesprochen werden. Schlechte Laune gehört auch bei uns Christen manchmal dazu. Keine Frage. Jesus weist uns aber eben darauf hin, was wir durch ihn geschenkt bekommen, wenn wir ihn als unser Brot des Lebens annehmen:

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben.  Ich bin das Brot des Lebens. Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.

Amen.


Gottesdienste am Sonntag, 06.04.

Weipoltshausen                      09:30 Uhr (Pfr. Hölscher)

Kirchvers                                  10:45 Uhr  (Pfr. Hölscher)

 

Gottesdienste am Palmsonntag, Sonntag, 13.04. 

Rollshausen                             09:30 Uhr (Lektorin Conny Schlickeiser)

Kirchvers                                  10:45 Uhr (Lektorin Conny Schlickeiser)

 

Gottesdienste am Gründonnerstag, 17.04.

Kirchvers                                   11:00 Uhr (Ostergottesdienst des ev. Kindergartens Kirchvers)

Weipoltshausen                       19:00 Uhr (mit Abendmahl, Vikar Scherf)

 

Gottesdienst am Karfreitag, 18.04.

Kirchvers                                   10:45 Uhr (mit Abendmahl, Vikar Scherf)

 

Gottesdienste am Ostersonntag, 20.04.

Weipoltshausen                       09:30 Uhr (Vikar Scherf)

Kirchvers                                   10:45 Uhr (Vikar Scherf)

 

Gottesdienst am Ostermontag, 21.04.

Rodenhausen                            10:45 Uhr (Vikar Scherf)

 

Gottesdienste am Sonntag, 27.04.

Rodenhausen                          09:30 Uhr (Pfr. Hölscher)

Kirchvers                                   10:45 Uhr (Pfr. Hölscher)

 

Gottesdienste am Sonntag, 04.05.

Weipoltshausen                       09:30 Uhr (Pfr. Hölscher)

Kirchvers                                   10:45 Uhr (Pfr. Hölscher)


Kindergottesdienst jeden ersten und dritten Sonntag im Monat in Rodenhausen. Treff um 10:00 Uhr vorm DGH.

In Weipoltshausen jeden ersten, dritten und fünften Sonntag im Monat um 10:30 Uhr in der Kirche.


Posaunenchor dienstags um 19:30 in Weipoltshausen (DGH).


Bibelgesprächskreis am Dienstag, 29.04. um 19:00 Uhr in Weipoltshausen (Kirche).


Frauenkreis am  Donnerstag, 24.04. um 15:00 Uhr in Altenvers (Kirche).


Kirchencafé am Mittwoch, 09.04. um 15:00 Uhr in Weipoltshausen (DGH). Gast: Bärbel Allamode, Thema: Der Hessenpark  - "Ein Spaziergang durch Hessen ab dem 17. Jh. bis in die 80er des letzten Jahrhunderts."